Kinder,  Leben

Leben mit Corona

aktualisiert am 5. Juli 2024

Vor 16 Monaten wurden die Schulen geschlossen, wegen Corona. In meinem letzten Kommentar hierzu im April 2020 hieß es noch: „mal sehen, wie es nach den Osterferien weiter geht“. Ja – wie mindestens alle Eltern wissen, erst mal gar nicht. Es gab Wochenpläne mit Aufgaben und vor allem eins: Kopien. Berge von Kopien.

Klopapier, Mehl und Hefe waren eine ganze Weile nur sehr schwer zu bekommen.
Darüber wurde sich in zahlreichen Cartoons überaus lustig gemacht >> klick <<

Dann ein paar Tage Wechselunterricht, ein Hin und Her. Zwischendurch fast Normalität. Dann Mitte Juni: Schule wieder normal, mit Nachmittagsbetreuung. Endlich wieder Rhythmus, Verlässlichkeit.

Für 3 Tage. Dann kam Tönnies. Wieder keine Schule, Gütersloher konnten sich mit ihrem Kennzeichen am Auto nirgends mehr blicken lassen und wurden beschimpft.

Sommerferien, ziemlich normal, bis auf die Maske beim Einkaufen, im Gartencenter etc. Wir müssen nicht wegfahren im Urlaub, das hat uns nicht eingeschränkt. Die immer noch geschlossenen Bäder schon eher.

Ein Familientreffen im September ist den Beschränkungen durch die wieder steigenden Zahlen zum Opfer gefallen.

Der Kindergeburtstag im Dezember musste ausfallen – es gab eine Ersatzfeier mit einem einzelnen Freund, das war auch schön.

Der Mann ist seit Ostern im Homeoffice gewesen, ich selber habe viel von zu Hause aus gemacht, war aber auch regelmäßig im Büro – ich arbeite da effizienter.

2021

Das neue Jahr begann erst mal … ohne Schule. Ende Februar ging es los mit Wechselunterricht, und dann war der Mann tatsächlich mal wieder einen Tag im Büro. Glücklicherweise an einem Tag, wo grad Schule war. Ich hatte somit 3 Stunden ALLEINE. Völlig ungwohnt – aber schön. In Ruhe baden.

digitale Brache?

Dann folgte mal wieder eine Phase „Homeschooling“, wieder mit Kopiebergen. Inzwischen war die komplette Schule mit Wlan, digitalen Tafeln und Ipads ausgestattet, auch einen Server mit I-Serv hatten wir. Videokonferenzen 1-2x die Woche, immerhin. Aber diese Kopiemengen, die ja auch wöchentlich in der Schule ausgetauscht werden mussten, machten mich irre. Irgendwann gab es eine nicht mehr ganz so freundliche Email an die Schule deswegen.

nein, eher Unwille…

Dann fand ein Elternpflegschaftsabend statt, an dem ich das ganze Ausmaß des Übels erfuhr. Es lag mitnichten an den Lehrern und der Schule, dass immer noch hauptsächlich mit Papier gearbeitet wurde. Es lag an den anderen Eltern. Die waren nämlich völlig zufrieden mit den Kopien. Als das I-Serv eingeführt wurde, gab es für jeden Schüler eine Mailadresse und ein vorläufiges Passwort. Man sollte sich einloggen und das ändern, wie es eben so üblich ist. 2 Monate später hatten das in den ersten Klassen gerade mal 2 – in Worten ZWEI – Familien erledigt. Bei uns in den zweiten Klassen sah das schon besser aus, trotzdem lief da nichts weiter. Ab nächstem Schuljahr soll sich das ändern, da ab dann Pflichtaufgaben über das System gestellt werden sollen.

Dann war wieder Wechselunterricht, gefolgt von tatsächlich 5 Wochen „normalem“ Schulalltag (mit OGGS, Testen und Masken im Unterricht). Welche Wohltat. Ein komplett ausgewechseltes Kind. Fast keine Streitereien mehr über Nichtigkeiten. Ruhe und Ausgeglichenheit. Deutlich harmonischerer Umgang. Es war dringend an der Zeit. Über Details schweige ich hier – aber es war wirklich hart und wir waren zwischendurch echt am Ende.

Abgesehen von dem Zank durch den zu erledigenden Schulkram zuhause sowie die psychische Verfassung vom Kind hat mich persönlich eigentlich nur der fehlende vernünftige Musikunterricht gestört. Wir haben das zwar mittels Videokonferenzen abgehalten, aber die Unterrichtsqualität ist doch nicht vergleichbar.

Und jetzt sind Sommerferien.

wie wird es weitergehen?

Ich bin 2x geimpft, der Mann auch bald. Nur die Grundschulkinder nicht, die müssen nach den Sommerferien wieder in ihre schlecht gelüfteten Klassenräume mit Masken. Man bekommt mal wieder den Eindruck, die Bundespolitik interessiert sich einen Scheiß für unsere Kinder. Die Hauptwählerschaft der CDU ist über 60 Jahre, demzufolge ist das Programm bzw. die Wahlversprechen natürlich auch darauf ausgerichtet.

Vorschlag von mir: gebt allen Familien mit Kindern unter 18 eine Stimme pro Kind bei den Wahlen dazu – was würde sich das Wahlergebnis dann verschieben. Wobei – was ist wenn die Eltern die Stimmen nicht im Sinne ihrer Kinder nutzen?

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